Am Samstag startet der SV Dessau 05 in die neue Verbandsliga. Vor dem Ligastart gibt es zehn Fun Facts, die das Team aus dem Schillerpark so einzigartig machen. Hast du das schon gewusst?

Foto: Marian Storch

1. Der Coach hat sich verfahren

Cheftrainer Dimitrios Mitsis war im November des vergangenen Jahres nicht zum ersten Mal in der Bauhausstadt zu Besuch. Bereits am 17. August 2018 war er mit seiner damaligen Mannschaft in Kochstedt zu Besuch. Damals wusste er schon: “Hier will ich mal Trainer werden.” Dass er letztendlich im Stadion am Schillerpark gelandet ist, lag eigentlich nur an seiner mangelnden Ortskenntnis.

Foto: Björn Reinhardt

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Philip Kupka ist der einzige Verbandsligaspieler, der noch über eine elfstellige Passnummer verfügt. Kuppe, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, hat eine seit dem 6. Dezember 1999 ununterbrochene Spielberechtigung für den SV Dessau 05. Mit der Einführung von Pass Online im DFBnet wurden die Passnummern nach und nach auf achtstellige Nummern umgestellt. Den Spielerpass von Philip Kupka hatte der Fußballverband Sachsen-Anhalt allerdings nie zur Änderung erhalten. Aus einem ganz einfachen Grund: Er musste noch nie auf einen anderen Verein umgeschrieben werden.

Nach dem Aufstieg in die Verbandsliga hatte Kuppe kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, etwas Neues auszuprobieren. Nach seiner Verabschiedung musste er allerdings unweigerlich feststellen: Es gibt einfach nichts Geileres als den SV Dessau 05. Somit ist Philip Kupka auch der einzige Nullfünfer, der entsprechend würdevoll verabschiedet wurde, ohne je den Verein verlassen zu haben.

Foto: Solinger Tageblatt

3. Der kleine Zicos stand einst in der Kölner Fußball-Auswahl

Zicos Resvanis hat es bereits in frühen Kindestagen zu Ruhm gebracht. Als 14-Jähriger schaffte es der heutige 05-Keeper in die Auswahl der Jugendfußballschule Köln. Das Solinger Tageblatt schrieb damals über den möglicherweise berühmtesten Sohn Solingens: “Obwohl er körperlich nicht zu den Größten gehört, hat sich der Solinger auch dort die Nummer eins erobert.” Aus Köln stammt wahrscheinlich auch seine Vorliebe für Kölsch. Seitdem er für den SV Dessau 05 aufläuft, trinkt er aber ab und an auch mal ein richtiges Bier.

Foto: Björn Reinhardt

4. Die Nationalspieler aus dem Schillerpark

Aus dem Schillerpark kamen viele berühmte Spieler. So war 05-Legende Wolfgang Klank der erste Torwart einer DDR-Nationalmannschaft. Doch auch die aktuelle Mannschaft hat einiges zu bieten. Daniel Große (Foto) und Frank Wallach sind bereits im Trikot der Eisenbahner-Nationalmannschaft aufgelaufen. Dabei konnte Große 2019 sogar an der Weltmeisterschaft der Eisenbahner in Frankreich teilnehmen. Wallach war ebenfalls nominiert, hatte die WM verletzungsbedingt leider verpasst. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurden alle weiteren Länderspiele abgesagt. Doch bald soll es wieder losgehen und im Schillerpark wartet mit Niklas Mieth und Yves Pratsch bereits die nächste Generation auf einen Anruf vom Bundestrainer.

Foto: Björn Reinhardt

5. Das Tor gegen Slavia Prag

Felix Zilke ist der einzige Verbandsligaspieler, der jemals ein Tor gegen Slavia Prag erzielen konnte. Von der Mittellinie. Am 10. Juni 2017 lief Felix Zilke im Freundschaftsspiel gegen die Allstars von Slavia Prag als Gastspieler für den DFC Prag auf. Es war das erste Spiel seit der Neugründung des einstigen deutschen Vizemeisters von 1903. Zilke hatte zu dieser Zeit gerade ein Auslandssemester im Rahmen seines Studiums absolviert. In der 77. Spielminute erzielte Felix Zilke dann den goldenen Treffer für die Geschichtsbücher. Es war das erste durch den DFC Prag erzielte Tor nach 78 Jahren.

Screenshot: Mitteldeutscher Rundfunk

6. Aus Versehen fast Lothar Matthäus verpflichtet

Björn Reinhardt hat am 23. Januar 2015 aus Versehen fast Lothar Matthäus für die Zweete in der “Circle-Over-League” verpflichtet. Matthäus hatte sich Mitte 2013 leichtsinnigerweise zu einer Wette in den sozialen Medien verleiten lassen. Ab einer Million Likes werde er wieder spielen, hieß es damals auf dem Kanal von Lothar Matthäus. Als die Mille erreicht wurde, folgte prompt die Einladung aus dem Schillerpark. Eine Aktion, die deutschlandweit für Aufsehen sorgte. Nur Loddar ließ das alles kalt und löste seine Wette bis heute nicht ein. Trotzdem steht der Punkt “Aus Versehen fast Lothar Matthäus verpflichtet” fest in Reinhardts Lebenslauf. Das so auch auf die Visitenkarte zu drucken, lehnten seine bisherigen Arbeitgeber allerdings dankbar ab.

Foto: Björn Reinhardt

7. Mit Kahibah in die Play-offs

Der Kahibah FC war ein mäßig erfolgreicher Fußballclub in New South Wales, im Südosten von Australien. 2014 kämpfte das Team in den grün-schwarzen Trikots noch gegen den Abstieg in die vierte Liga. Das sollte sich ändern, als Max Eschner für sich beschlossen hatte, ein Jahr in Australien zu verbringen. Zur Saison 2015 – in Australien wird mit dem Kalenderjahr gespielt – schloss sich Eschner dem KFC an. Prompt erreichte der Klub aus der Hunter Region am Saisonende erstmals in der Vereinsgeschichte die Play-offs in der dritten Liga.

Foto: Björn Reinhardt

8. Trifft am liebsten gegen Dessau 05

Thaddeus Horvath ist der einzige Nullfünfer, der in seiner bisherigen Laufbahn mehr Tore gegen den SV Dessau 05 als für den SV Dessau 05 erzielt hat. Am 5. Juni des aktuellen Jahres hatte Horvath im Verbandsligaspiel gegen den SV Eintracht Elster bei einem Klärungsversuch das eigene Tor getroffen. Im gegnerischen Gehäuse konnte der Verteidiger bisher noch keinen Ball einschweißen.

Foto: Björn Reinhardt

9. Noch immer Verbandsliga-Spieler des Jahres

Julian Bittner ist der einzige Spieler der Verbandsliga, der seit inzwischen fünf Jahren amtierender Verbandsligaspieler des Jahres ist. Denn seit dieser Wahl hatte der Fußballverband Sachsen-Anhalt keine neue Wahl durchgeführt. Bittner räumte den Preis damals mit einem überragenden Ergebnis von 56 % aller Stimmen ab und wurde anschließend im Landesfunkhaus des Mitteldeutschen Rundfunks in Magdeburg ausgezeichnet. Es wird bis heute vermutet, dass sich Julian Bittner mit dem damals erhaltenen Preisgeld sofort auf eine Insel im Mittelmeer abgesetzt hat und seither von seinem verletzungsanfälligen Cousin Bulian Jittner vertreten wird. Er bestreitet dies bis heute.

Foto: Björn Reinhardt

10. Gelb-Rot ohne Gelb

Tobias Berndt, von vielen einfach nur Eisen-Berndt gerufen, ist der einzige Verbandsligaspieler, der in der abgelaufenen Saison mehr Gelb-Rote Karten, als Gelbe Karten erhalten hat. Am 14. Mai, im Ligaspiel gegen den SV Westerhausen, durfte Berndt bereit nach einer halben Stunde duschen gehen. Er hatte für ein taktisches Foul im Mittelfeld die Ampelkarte erhalten. Problem: Es war das erste Foulspiel des 20-Jährigen in jener Begegnung. Ungefähr zehn Minuten zuvor hatte Friedrich Fromm einen angreifenden Spieler gelbwürdig abgeräumt. Der damalige Schiedsrichter hatte kurzzeitig den Überblick verloren und sah in Kessel-Berndt, wie er seit der Vorbereitung genannt wird, den Corpus Delicti.