Der Platz im Paul-Greifzu-Stadion wird erstmal nicht mehr bespielbar sein. F: Björn Reinhardt

Mit dem Oberligaspiel zwischen der BSG Motor Dessau und der BSG Lokomotive Stendal wurde das Paul-Greifzu-Stadion am 18. Oktober 1952 feierlich eingeweiht. Die Begegnung endete damals mit einem deutlichen 4:0 für die Kicker aus der Bauhausstadt. An jenem historischen Ort sollte am 18. Oktober 2022 eine große Party, der 70. Jahrestag der Eröffnung des Paul-Greifzu-Stadions, gefeiert werden. Doch diese Feier wurde nun offiziell abgesagt.

Unbekannte Täter haben mit einer bisher unbekannten Substanz große Flächen des Rasens im Paul-Greifzu-Stadions verätzt. Der Untergrund wird auf Monate nicht bespielbar sein. Neben dem Stadionjubiläum wurde damit auch die für Dienstagabend geplante DFB-Pokal-Begegnung zwischen dem FC Teutonia Ottensen und RB Leipzig abgesagt. Darüber hinaus müssen auch die weiteren Nutzer des Stadions mit großem Aufwand umdisponieren. Die Trainingszeiten und Ligaspiele der Nachwuchsteams aus dem Schillerpark müssen verlegt werden. Neben dem finanziellen Schaden für die Stadt Dessau-Roßlau ist also auch ein großer organisatorischer Schaden entstanden.

Das Paul-Greifzu-Stadion wurde einst ohne Inanspruchnahme von Investitionsmitteln in 51.000 Arbeitsstunden auf Dutzenden Tonnen Trümmerschutt der bei den Luftangriffen auf Dessau stark zerstörten Stadt erbaut. Es trägt seither den Namen der in Dessau leider verstorbenen Rennfahrerlegende Paul Greifzu. Die traditionsreiche Spielstätte war Zeuge unzähliger packender Wettkämpfe. Am 18. Oktober dieses Jahres sollte sie deshalb ein gebührendes Jubiläum feiern dürfen. Doch dazu wird es nun nicht mehr kommen. Das geplante Spiel gegen den SC Bernburg wird in das Stadion am Schillerpark verlegt.