Robert Römer hatte so manchen Trick parat. F: Björn Reinhardt

Die Zweete hat am Dienstag in Coswig das erste Mal seit Jahren wieder an einem Hallenturnier teilgenommen. Und das war nicht nur dem geschuldet, dass die aktuelle Mannschaft erst seit 18 Monaten wieder am Spielbetrieb teilnimmt, sondern vor allem zwei Corona-Winter machten Indoor-Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Hier sind die Eindrücke aus Coswig zusammengefasst:

Bock auf Hallenfußball

Nachwuchskeeper Max Schenk konnte sich in der Halle zeigen. F: Björn Reinhardt

Dass der Hallenfußball als Highlight um den Jahreswechsel nach wie vor einen hohen Stellenwert genießt, hat man in Coswig bei den Akteuren und den Zuschauern gemerkt. Die ehemalige Industriehalle am Rande des Coswiger Stadtkerns war bis auf den letzten Platz gefüllt. 05-Coach Bilal Abdulkareem hatte dagegen ganz andere Probleme: Er hatte zu viele Spieler. Einmal in den Raum gerufen, wer Bock auf einen Hallenkick hätte, kamen sofort zahlreiche Rückmeldungen. Selbst der inzwischen 37-jährige Robert Römer, eigentlich Co-Trainer der Verbandsligamannschaft, hatte die Parketttreter noch einmal entstaubt und sich als Spieler aufgedrängt. Neben den eigenen gestandenen Akteuren hatte Abdulkareem auch einige Nachwuchskicker mit nach Coswig genommen. Und dass die Jungs richtig Bock hatten, merkte man daran, dass sich die Mannschaft ohne Trainingseinheit in der Halle sehr schnell eingespielt hatte.

Handballer brachten die Halle zum Kochen

Die Handballer waren das Turnier-Highlight. F: Björn Reinhardt

Kurz vor dem Turnier trat der Super-GAU eines jeden Veranstalters auf. Eine Mannschaft hatte kurzfristig abgesagt. Um dennoch für zwei gleich große Gruppen sorgen zu können, sprangen die Handballer des SV Blau-Rot Coswig in die Presche und sorgten für Stimmung in der Halle. Auch wenn die fußballerischen Aktionen manchmal etwas ungeschickt ausgesehen hatten, waren die Handballer der heimliche Turniergewinner. Einmal den robusten Oberkörper eingesetzt, konnten sich die Spieler so Freiräume erarbeiten und dabei auch einige Tore mit dem Fuß erzielen. Als Vorletzter in der Gruppenphase ging es am Ende um Platz fünf. Gegen Reinsdorf konnte sich die Mannschaft dann sogar im Neunmeterschießen durchsetzen.

Die verfluchte Schlussphase

Gegen Oranienbaum (Foto) und gegen Coswig kassierten die Nullfünfer den späten Ausgleich. F: Björn Reinhardt

Auffallend oft sind viele Entscheidungen erst in der Schlussphase gefallen. Die kurioseste Begegnung war allerdings das Spiel um Platz drei zwischen dem TSV Mosigkau und Hellas Oranienbaum. Als die Mosigkauer schon relativ zeitig in der Begegnung mit 3:0 führten, hatten nicht wenige auf ihren Turnierzetteln bereits den TSV Mosigkau an dritter Stelle, sowie Oranienbaum an vierter Stelle eingetragen. Jedoch schaffte Hellas das Kunststück, das Spiel in den letzten drei Minuten noch zu drehen, um am Ende mit 3:4 zu gewinnen. Auch die Nullfünfer mussten in der KO-Runde späte Gegentreffer hinnehmen. Im Halbfinale gegen Hellas Oranienbaum und im Finale gegen Blau-Rot Coswig fiel der Ausgleich jeweils in der letzten Minute. Während im Neunmeterschießen gegen Oranienbaum noch das Glück auf Seiten der Nullfünfer war, versagten die Nerven im Finale gegen Coswig.

Baumgart wird bester Torschütze

Irvin Baumgart erzielte zehn Treffer im Turnierverlauf. F: Björn Reinhardt

Mit seinen Toren avancierte 05-Kapitän Irvin Baumgart schnell zum Kandidaten für die Torschützenkanone. Auf seine sieben Treffer in der Gruppenphase ließ Baumgart drei weitere in der KO-Runde folgen. Damit wurde der Spielführer als bester Torschützen des Turniers ausgezeichnet.

Robsen macht den Okocha

Beim Hallenfußball kann man das Publikum mit Technik beeindrucken. Das wusste auch Robert Römer und zeigte im Finale einfach mal den Okocha-Trick. Die Fans sind eskaliert und Römer war zufrieden: “Es gab ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder es klappt oder ich blamiere mich.” Es hat geklappt, wie im Video zu sehen ist.