Wenn Schiedsrichter Alrik Luther am Samstag das Verbandsligaspiel im Stadtstadion Weißenfels zwischen dem gastgebenden Saalesportclub und dem SV Dessau 05 anpfeift, erwartet die Zuschauer in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt ein echtes Spitzenspiel. Ein Spitzenspiel zweier Traditionsmannschaften. Ein Spitzenspiel, in dem es allerdings genau genommen nur um die goldene Ananas geht. Dass dem so ist, liegt daran, dass der Fußballverband Sachsen-Anhalt eine für Verbandsligaverhältnisse entsprechend gut alimentierte Mannschaft per Änderung der Spielordnung in eben jene Liga gehievt hat. Ein Modell, welches einst in Markranstädt seinen Ursprung fand.
Mitsis schiebt die Favoritenrolle an die Saale
Trotzdem darf erwartet werden, dass beide Mannschaften entsprechend motiviert zur Tat schreiten. Schließlich muss auch noch der Beste vom Reste ermittelt werden. Eben jener Platz, um die bereits erwähnte Südfrucht. Mit acht Punkten Vorsprung befindet sich der SSC dabei eindeutig in der Pole Position. Die Mannschaft von Ex-Nullfünfer Maik Zimmermann darf sich in der nach wie vor noch langen Saison aber auch nicht mehr viele Schnitzer erlauben. Die Mannschaft von 05-Coach Dimitrios Mitsis fühlt sich für das bevorstehende Spiel bestens gerüstet und will nicht nur an die Saale fahren, um mal kurz “Hallo” zu sagen. “Ich denke”, wagt Mitsis eine vorsichtige Prognose, “dass Weißenfels den größeren Druck hat.” Der Grieche freut sich indes bereits auf das Duell: “Es ist immer spannend, wenn zwei Top-Teams aufeinander treffen.” Mit seiner Mannschaft will Mitsis den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen: “Wir bereiten uns intensiv auf das Spiel vor und wollen vor allem unsere mentale Stärke aus dem vergangenen Spiel mitnehmen.”
Das Duell der beiden Teams war bereits in der Hinrunde das Spitzenspiel der Verbandsliga. Beide Mannschaften konnten ihre Formstärke seither nachhaltig unterstreichen und spielten sich an der Tabellenspitze fest. Im Hinspiel konnten die Nullfünfer früh in Führung gehen und waren bis knapp zehn Minuten vor Abpfiff in Front, bis der ehemalige Weißenfelser Ilia Hlynianyi zweimal zugestochen hatte. Hlynianyi schnürt inzwischen die Schuhe für den abstiegsbedrohten Regionalligisten Germania Halberstadt. Weißenfels hat mit diesem Abgang in der Offensive sicher auch an Qualität verloren. Aber eine Fußballmannschaft besteht bekanntlich nicht nur aus einem Spieler. Quervergleiche sind demnach nicht angebracht.
Der erste Pfiff wird am Samstagmittag bereits um 13:00 Uhr im Stadtstadion zu Weißenfels ertönen.