Kein Durchkommen bei Nick Bauer. F: Björn Reinhardt

Die Offensivabteilung des 1. FC Bitterfeld-Wolfen hat einige spielerische Schwergewichte mit reichlich Erfahrung aus höheren Gefilden zu bieten. Eingebracht hat das am Freitagabend ganz genau: gar nichts. Denn mit dem erst 19-jährigen Thaddeus Horvath und dem gerade einmal 17 Jahre alten Nick Bauer standen zwei Barkeeper in der Innenverteidigung des SV Dessau 05, die im letzten Verbandsligaspiel der Saison jeden Gegner kalt gestellt hatten, wie beide es sonst nur mit den Getränken in der Kabine tun.

Insbesondere Nick Bauer, der eigentlich noch für die U19 spielberechtigt ist, stach dabei heraus. Das Talent durfte in den letzten beiden Heimspielen jeweils über die vollen 90 Minuten als Innenverteidiger auf dem Rasen stehen. Ob Bauer damit zukunftsorientiert seine Position unter Chefcoach Dimitrios Mitsis gefunden hatte, wollte letzterer noch nicht verraten. Fakt ist aber: Der Nachwuchskicker hat sich mit seiner Leistung nachhaltig dafür empfohlen und es ist kein Geheimnis, dass Mitsis ein Faible für spielstarke Verteidiger hat.

Wie die Zukunft des SV Dessau 05 aussehen kann, zeigten Bauer und Horvath – dem von den Fans im Stadion am Schillerpark nicht ohne Grund nachgesagt wird, er sei ein halbes Tier – vor allem im ersten Durchgang. Die Angriffsversuche der Gäste aus dem Wolfener Jahnstadion prallten reihenweise an der 05-Defensive ab. Jenes Duo, dem Chefcoach Mitsis das Vertrauen geschenkt hatte, ließ nichts zu. Was die Fans beeindruckte, kam für Mitsis nicht zufällig: “Beide haben schon gegen Farnstädt gezeigt, welches Potenzial in ihnen steckt. In Vorbereitung auf Bitterfeld habe ich noch intensiver mit Nick und Thaddi im Training gearbeitet. Für mich war es die beste Verteidigung, die wir in diesem Spiel hätten aufstellen können.”

Dennoch stand am Ende ein 0:0 auf der letztmalig verwendeten Anzeigetafel. Das lag vor allem daran, dass Branden Stelmak, Tobias Berndt, Niklas Mieth und Philip Kupka beste Chancen hatten liegen lassen. Insbesondere Kupka hätte drei Minuten vor dem Schlusspfiff zum Derbyhelden werden können. Eine Flanke von Julian Bittner verpasste “Kuppe” frei stehend vor dem Tor nur um Haaresbreite.