Tobias Berndt hat mit seinen Nullfünfern die nächste Pokalhürde genommen. F: Björn Reinhardt

Die Sache mit dem Pferd, welches zu den Guten seiner Gattung zählt, sollte im allgemeinen bekannt sein. Ungefähr so könnte man auch kurz und knapp den Pokalauftritt der Nullfünfer beim SV Eintracht Lüttchendorf beschreiben. Jenes Spiel konnte die Mannschaft aus der Bauhausstadt am Samstagnachmittag mit 2:0 für sich entscheiden. Insbesondere in der Offensive wurde dabei sportliche Schonkost geboten. Aber es kann ja auch nicht jede Woche ein fußballerisches Spektakel geboten werden.

Dabei begann die Begegnung kurios, sowie aussichtsreich. Bereits nach 13 Minuten lag der Ball erstmals im Netz der Gastgeber. Ein von Yves Pratsch erzwungener Ballverlust war eigentlich schon wieder in den Reihen des Gegners. Lüttchendorfs Dustin Scheibe schoss bei seinem Klärungsversuch allerdings Niklas Mieth an. Von jenem quasi indirekten Torschuss war Eintracht-Schlussmann Pascal Leßmann offenbar so überrascht, dass er sich den Ball beim Rettungsversuch ins eigene Tor legte. Eine Aktion, welche in der allsonntäglichen Ausgabe eines bekannten Fußballmagazins durchaus mit dem Titel für das Kacktor des Monats ausgezeichnet werden könnte. Doch damit nicht genug.

Thaddeus Horvath und Felix Zilke klären den Ball in Gemeinschaftsarbeit. F: Björn Reinhardt

Eine ähnliche Situation gab es nur wenige Minuten später auf der Gegenseite. Diesmal war es Stephan Neigenfink, der seinem Gegnüber Felix Zilke den Ball abnehmen konnte und plötzlich frei vor dem Tor von Zicos Resvanis auftauchte. Resvanis war bereits geschlagen, als Zilke und Thaddeus Horvath in einer kombinierten Weltgrätsche den Ball unmittelbar vor der Linie noch klären konnten. Es waren Szenen, wie diese, welche das Spiel in Lüttchendorf prägen sollten. Denn egal wie sich der Gastgeber in der Offensive auch bemühte. Die 05-Abwehr hielt dicht.

Schon vor der Pause sorgte Jubilar Branden Stelmak – der US-Amerikaner absolvierte sein 50. Pflichtspiel im Trikot des SV Dessau 05 – für den Endstand. Eine von Tobias Berndt getretene Ecke landete am langen Pfosten genau auf Stelmaks Fuß, welcher jenen eben nur noch in die Flugbahn des Balls halten musste, um zu vollstrecken.

Im zweiten Durchgang sollte dann nicht mehr viel passieren. Der Gastgeber rannte gegen den Rückstand an. Die Nullfünfer verteidigten das eigene Tor gekonnt souverän. Am Ende stand ein 2:0 aus Sicht der Gäste auf der handbetriebenen Anzeigetafel und der damit verbundene Einzug in das Achtelfinale des Landespokals. Dieser war vielleicht etwas schmucklos, aber in Summe auch nicht unverdient, da alle Mannschaftsteile, insbesondere die Defensivakteure, ihren Job nahezu fehlerfrei absolviert hatten.

Die frühe und kuriose Führung hat uns in die Karten gespielt.

Zicos Resvanis

05-Keeper Zicos Resvanis zeigte sich nach dem Achtelfinaleinzug nicht unzufrieden: “Die frühe und kuriose Führung hat uns in die Karten gespielt. Danach haben wir die Angriffe von Lüttchendorf sehr gut weg verteidigt. Das einzige Manko war, dass wir mit unseren Konterangriffen nicht eine frühere Entscheidung erzwungen haben.”

SV Dessau 05: Resvanis – Berndt, Bauer, Zilke, Horvath – Pratsch (80. Pratsch), Barabasch – Schmitkamp (65. Sparfeld), Mieth (93. Richter), Kupka (83. Olkhovskyi) – Stelmak (90. Baumgart)