Der Wanderpokal der BSG Motor Dessau geht in diesem Jahr in die Eduardstraße, genauer zum TC Rot-Weiß Dessau, und mit Andreas Stittrich wird ein neuer Name auf die Edelmetallplatine der bisherigen Sieger eingraviert. Wer auf dieser Platine erscheint, hat die meisten Pins beim jährlichen Bowlingturnier der 05-Anhänger umwerfen können. Jenes Turnier wird jedes Jahr um die Weihnachtszeit durch Uwe und Ramona Günther, besser bekannt als “Die Ziebigker” organisiert. Um zum elitären Kreis der geladenen Teilnehmer zu gehören, muss man über das Jahr schon so manchen Kilometer zu den Auswärtsspielen der Verbandsligaelf geschrubbt haben. Unbestätigten Gerüchten zufolge, soll eine Einladung aber auch erreicht werden können, indem man sich durch regelmäßige uneigennützige Hopfenspenden bei den Organisatoren erkenntlich zeigt.
Der spätere Sieger, Andreas Stittrich, sollte sich von Beginn an als Favorit auf Bahn Eins herauskristallisieren. Der erfahrene Tennisspieler nutzte seine schwungvolle Vorhand, um die Bowlingkugel mit höchster Eleganz ins Ziel zu befördern. Dicht gefolgt wurde Stittrich von 05-Finanzer Michael Gränitz, der allerdings immer nur so viele Pins umwarf, um knapp in Reichweite von Stittrich zu bleiben. Als Finanzchef hatte Gränitz einkalkuliert: Der Sieger muss einen ausgeben. Das Gegenteil spielte sich auf Bahn Zwei ab. Hier versuchte Platzwart Jens Baus zunächst im Weitwurf, bekam dann allerdings Ärger mit dem Platzwart. Ein ganz andere Tatktik versuchte 05-Urgestein Werner Michaelis. Er hatte erst spät am Abend in Erfahrung bringen können, dass es keine Punkte für stehende Pins gegeben hatte.
Im zweiten Durchgang sollte es keine Überraschungen auf Bahn Eins geben. Andreas Stittrich kürte sich zum Sieger, Michael Gränitz kam auf Platz zwei ins Ziel. Dafür gab es auf der zweiten Bahn eine so noch nie dagewesene Aufholjagd. Pressefuzzi Björn Reinhardt googelte in der Halbzeitpause, wie Bowling eigentlich funktioniert. Am Ende kegelte er sich vom drittletzten Platz auf den dritten Platz der Gesamtwertung.
Für die ersten Plätze wurden die entsprechenden Preise durch “Die Ziebigker” übergeben. Aber auch der älteste Teilnehmer in der Runde sollte nicht leer ausgehen. Für Werner Michaelis gab es den Ehrenpreis. Monatelanges jammern auf unzähligen Auswärtsfahrten hatten dazu beigetragen. “Ohne Marlies kann ich mir nicht mal einen Kaffee machen. Da sind einfach zu viele Knöpfe an der Maschine”, hieß es stets aus besagtem Munde. Jetzt hat er seine eigene Kaffeemaschine. Mit nur einer Tasse und nur einem Knopf.
Der gemeinsame Abend fand bei einem weiteren Freund der Nullfünfer und Spezialisten für die Zubereitung griechischer Speisen, im Restaurant Athos in Ziebigk, seinen Ausklang.