Am zweiten Spieltag der Verbandsliga-Saison 2025/26 kam der SV Dessau 05 in seinem Heimauftakt nicht über ein 2:2 gegen Rot-Weiß Thalheim hinaus. Warum die Punkteteilung am Ende gerecht erscheint.

Der Bann hält an: Auch nach über zwei Jahren gelingt es den Dessauern nicht, die Thalheimer zu bezwingen. Zuletzt konnte Nullfünf am 5. Mai 2023 einen Sieg in diesem traditionsreichen Duell feiern. Seitdem setzte es in Liga und Landespokal drei Niederlagen sowie drei Remis – das jüngste nun vor 270 Zuschauern im Schillerpark.

Dessau lange tonangebend

Eine gute Stunde lang hatten die Gastgeber das Geschehen im Griff, ehe sie in den letzten 15 Minuten völlig den Faden verloren. Rückblickend können sie froh sein, wenigstens einen Zähler behalten zu haben – denn in der Endphase lag sogar eine Niederlage in der Luft.

Die erste Halbzeit erinnerte stark an den Auftakt in Merseburg eine Woche zuvor: Dessau bestimmte das Spiel, fand aber kaum Mittel, die disziplinierte Gästeabwehr zu überwinden. Aus dem Nichts schlug Thalheim zu – in Minute 32 brachte Maurice May die Rot-Weißen per abgefälschten Freistoß mit 1:0 in Front. Das Zustandekommen des Freistoßes durch ein Handspiel war ebenso schon sehr schmeichelhaft für die Gäste. Für 05-Torhüter Niko Becker war es der einzige ernsthafte Eingriff bis zur Pause, als die Teams beim Stand von 0:1 die Seiten wechselten.

Doppelschlag bringt Wende – doch nicht für lange

Mit Wiederanpfiff lebte die Hoffnung der Heimfans wieder auf – und diesmal wurden sie belohnt. In der 54. Minute traf Niklas Mieth zum verdienten Ausgleich, nur zwei Minuten später stellte Elia Friebe mit seinem Treffer zum 2:1 die Partie auf den Kopf. Der Jubel im Schillerpark war groß, das Spiel schien endgültig in die richtige Richtung zu laufen.

Doch die Euphorie hielt nicht lange. Ob es fehlende Kräfte waren oder die vielen Wechsel für Unordnung sorgten – plötzlich wirkte die Defensive der Bauhausstädter ungeordnet. „Wir haben die Balance verloren, wollten unbedingt das dritte Tor und sind dadurch mehrfach ins offene Messer gelaufen“, kritisierte Abwehrchef Alex Zoblofsky. Trotz seiner Bemühungen, das Chaos zu ordnen, nutzte Thalheim kurz vor Schluss seine Chance: Zwei Minuten vor dem Ende markierte Luca Prielipp nach zuvor ausgelassenen Möglichkeiten den verdienten Ausgleich zum 2:2.

Ernüchterung nach Abpfiff

Nach dem Schlusspfiff überwog bei den Dessauern Frust – das Remis fühlte sich wie eine Niederlage an. „Unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Wir haben in der letzten viertel Stunde unsere Linie verloren und müssen das aufarbeiten“, bilanzierte Trainer Dimitrios Mitsis. Zoblofsky ergänzte: „Thalheim ist eine starke Mannschaft, das hat man heute gesehen.“

SV Dessau 05: Becker – Biriuk (54. Baumgart), Zoblofsky, Mieth, Sparfeld, Schultz (54. Erdmann), Friebe, Pälchen (70. Lübke), Pratsch (73. Schmitkamp), Girke (54. Werthmann), Barabasch