Vor acht Tagen feierten die Kicker des SV Dessau 05 noch euphorisch ihren überraschenden Erfolg im Landespokal-Achtelfinale gegen den Oberligisten VfL Halle 96. Doch am Samstagnachmittag folgte der Aufprall auf dem Boden der Realität: Eine 0:1-Niederlage beim SSC Weißenfels beendete den Höhenflug abrupt und brachte die Bauhausstädter zurück in den Liga-Alltag.
Damit bleibt das Stadion in Weißenfels für die Dessauer weiterhin ein schwieriges Pflaster. Der letzte Auswärtssieg datiert aus dem Jahr 2010 – damals gewann der SV 05 mit 3:0. Bis zur 89. Minute sah es diesmal immerhin nach einem Punktgewinn aus, ehe der SSC in der Schlussphase zuschlug. Timm Koch sorgte mit seinem Treffer für die Entscheidung.
„Man muss anerkennen, dass Weißenfels zu den Topteams der Liga gehört und heute einfach das eine Tor besser war“, resümierte Mittelfeldspieler Yves Pratsch nach dem Spiel. Vor rund 100 Zuschauern gehörte die zweite Hälfte klar den Gastgebern, die spielbestimmend agierten, sich aber lange an der kompakten Dessauer Defensive die Zähne ausbissen. „Dessau hat sehr diszipliniert verteidigt und hätte mit ihrer einzigen Chance im zweiten Durchgang das Spiel sogar drehen können“, erklärte SSC-Trainer Max Oha auf der Pressekonferenz. „Wir haben in der Schlussphase den Druck immer weiter erhöht und uns am Ende verdient belohnt.“ Die erwähnte Gelegenheit für die Gäste hatte Elia Friebe
„Insgesamt hat ein Quäntchen gefehlt an diesem Tag, um einer Mannschaft wie Weißenfels richtig weh zu tun. Wir haben trotzdem die Möglichkeit mit zwei Chancen in Führung zu gehen. Es waren viele Details an dem Tag, die den Unterschied ausgemacht haben“, zeigte sich SV-05-Coach Dimitrios Mitsis selbstkritisch. Die erste Halbzeit sei jedoch „komplett auf Augenhöhe“ verlaufen, so Mitsis weiter – eine Einschätzung, der auch Weißenfels-Trainer Oha nicht widersprach.
Besonders bitter für Dessau: Kurz vor dem Abpfiff sah Elia Friebe nach seiner zweiten Gelben Karte die Ampelkarte und wird damit im kommenden Spiel gegen den 1. FC Bitterfeld-Wolfen fehlen.
SV Dessau 05: Becker – Biriuk (90. Savri), Zoblofsky, Mieth, Sparfeld, Schultz (58. von Zansen), Friebe, Pälchen (90. Erdmann), Pratsch, Girke (46. Baumgart), Barabasch