SV Dessau 05 verliert nach turbulenter Schlussphase 0:1 gegen den 1. FC Bitterfeld-Wolfen.
Die erhoffte Revanche des SV Dessau 05 für die beiden Derbyniederlagen der vergangenen Saison blieb aus. Auch im dritten Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Bitterfeld-Wolfen zogen die Schillerpark-Kicker den Kürzeren. Vor 215 Zuschauern unterlagen die Gastgeber in einer hitzigen Partie mit 0:1. Nach 97 intensiven Minuten jubelten am Ende die Gäste aus Wolfen.
„Beide Teams haben ein Spiel auf Verbandsliga-Niveau gezeigt, aber die Schiedsrichterleistung war schlichtweg unzureichend“, ärgerte sich Dessaus Trainer Dimitrios Mitsis. „Wir mussten Entscheidungen hinnehmen, die wir nicht beeinflussen konnten. Am Ende standen wir nur noch zu neunt auf dem Platz und kassierten kurz vor Schluss den bitteren K.O.“
Obwohl das Duell keineswegs unfair geführt wurde, geriet Schiedsrichter Toni Pulst besonders in der Schlussphase in den Mittelpunkt. Innerhalb weniger Minuten zeigte er gleich drei Platzverweise und einmal Rot für die 05-Bank. Zunächst musste Abwehrchef Alex Zoblofsky in der 85. Minute – aus Dessauer Sicht völlig unverständlich – vom Feld. Kurz darauf erwischte es auch Thaddeus Horvath, diesmal allerdings nachvollziehbar.
Der unrühmliche Höhepunkt folgte in der Nachspielzeit: Beim Stand von 0:0 ging Illia Hlynianyi, BiWos Torjäger, im Strafraum zu Boden – Pulst entschied auf Elfmeter. Alle Zuschauer im Stadion sahen jedoch keinen Kontakt zwischen Sören Barabasch und dem Angreifer.
Hlynianyi trat selbst an, scheiterte zunächst am glänzend aufgelegten Nico Becker, verwandelte jedoch den Nachschuss zum 0:1 – doppelt bitter. Kurz darauf sah der Torschütze selbst noch Gelb-Rot – warum, blieb unklar. Mit dem anschließenden Abpfiff endete eine Partie, die vor allem durch Diskussionen über den Unparteiischen geprägt war. Auch neutrale Zuschauer konnten viele Entscheidungen nicht nachvollziehen (siehe FuPa-Liveticker).
Während die Gäste ihren Sieg ausgelassen feierten, verließen die Dessauer mit gesenkten Köpfen den Platz.
„Bitterfeld-Wolfen hatte zwar die klareren Chancen, das muss man anerkennen. Dennoch denke ich, hätten wir uns ein 0:0 verdient. Auch wir hatten gut raus gespielte Möglichkeiten. Wenn wir auf uns schauen, haben wir vieles gut gemacht, aber auch einfachste Dinge, die nicht entscheidend waren, noch nicht. Angefangen beim Abwehrverhalten in Eins-gegen-Eins-Situationen. Das Spiel mit dem Ball hat mir gut gefallen, wenngleich noch zu viele einfache Pässe ohne Druck nicht ankommen und wir keine richtige Fortsetzung und keinen Tiefgang im letzten Drittel hatten. Dennoch können wir heute keinem einen Vorwurf machen, am Ende dann so um den Lohn gebracht zu werden, bei einem Heimspiel, nachdem man schon drei Gelb-Rote Karten (2x Spieler, 1x Bank) erhalten hat, ist sehr ärgerlich. Über über die Art und Weise des Zustandekommens dieses Sieges muss man schon reden“, resümierte Co-Trainer Robert Römer, “Nichtsdestotrotz werden wir viel Energie aus den Vorfällen und dem Spiel ziehen, ändern kann man es nicht mehr. Zwei Mal ganz spät 0:1 gegen die beiden Spitzenteams der Liga tut weh, aber mit diesen Teams wollen wir uns messen. Und man merkt, auch mit Ausfällen im Team, sind wir dieses Jahr näher dran. Ein paar Prozente fehlen noch und da wollen wir hinkommen. Also müssen wir weiter Gas geben und hart arbeiten.”
Auch BiWo-Coach Peer Rosemeier zeigte sich trotz des Erfolges kritisch: „Das war heute ein wildes Spiel – nicht nur wegen der Kartenflut. Meine Mannschaft hat es aber gut gemacht und sich die drei Punkte verdient.“
SV Dessau 05: Becker – Biriuk, Zoblofsky, Horvath, Mieth (90.+2 Thomas), Erdmann (66. Werthmann), Sparfeld, Pälchen (81. Schultz), Baumgart (66. von Zansen), Pratsch, Barabasch.

